Freuden der Bildsuche, oder: raus aus der Ecke

In den letzten Tagen habe ich mich seit langem mal wieder auf meiner Lieblings-Review-Seite bei den Geistes- und Sozialwissenschaftlern rumgetrieben und meinen Senf zu den ein oder anderen Artikeln abgegeben. Dabei stieß ich auf Alineas Artikel zu Marion Gräfin Dönhoff, versehen mit dem sinngemäßen, leicht frustrierten Review-Kommentar: „Kandidatur lohnt nicht, ich krieg trotz allerlei Bemühungen kein Bild von ihr, und ohne macht es keinen Spaß“.

Da nun im Dezember der 100ste Geburtstag der Gräfin ansteht, die 2002 verstorben ist, und uns ein guter Artikel dazu gut anstünde, war der Jagdeifer geweckt. Im Bundesarchiv gab es zwar einige Bilder der Dönhoff, aber keins davon war bisher auf Commons gelandet. Aber: die dort genannten Fotografen hatten wir durchaus schon mit Kategorien auf Commons versehen. Die Wahrscheinlichkeit, daß das Bundesarchiv also eine entsprechende Lizenzvereinbarung auch für andere Bilder hatte, und wir diese einfach noch nicht bekommen hatten, war nicht gering.

Bundesarchiv, B 145 Bild-F035071-0005 / Gräfingholt, Detlef / CC-BY-SA 3.0

Eine kurze Mail an Mathias Schindler, den Chef unserer „Bildbefreiungsarmee“, der das Anliegen an unseren Ansprechpartner Dr. Oliver Sander beim Bundesarchiv weitergab, und die Sache fluppte: gestern Mail raus, heute morgen vor dem Frühstück schon drei Fotos der Gräfin im Postfach. Und das, obwohl sich Mathias grade in höherem Auftrag in mehreren anderen Zeitzonen rumtreibt…

Oliver Sander zeigte sich in der Vergangenheit öfter mal begeistert von unserer (i.e. „Wikipedias“) Schnelligkeit – dieses Lob kann ich heute doppelt und dreifach zurückgeben: Danke!

Mein Fazit: Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv sind längst nicht ausgeschöpft, das wiederum ist vielen in der Community nicht bewußt. Andererseits sind viele von uns so in eigenen Projekten, Portalen, alltäglichen Frustdiskussionen eingesponnen, daß sie die Möglichkeiten im Gesamtprojekt nicht sehen. Mal abgesehen davon, daß die Transparenz und Informationsfülle in Wikipedia gegen Unendlich gehen könnte, und immer noch würde nicht jeder alles mitbekommen, wie auch…?

Das positive Feedback, das heute für die verhältnismäßig kleine Aktion kam, hat mir jedenfalls wieder gezeigt, wie Wikipedia richtig Spaß machen kann, wenn man gelegentlich mal aus seiner Ecke rauskommt.

(elya)

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar zu Anonymous Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert