1-2-3: Museen & Wikipedia

Bundeskunsthalle

1 Thema, 2 Vorträge, 3 Stunden: Auf Einladung des Landschaftsverbandes Rheinland und des Verbandes Rheinischer Museen e.V. durfte ich am 16. März 2015 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn (kurz: Bundeskunsthalle) einen Vortrag zum Thema „Museen & Wikipedia“ halten. Aufhänger war die Outer Space-Schreibwerkstatt der Wikipedia 2014 in der Bundeskunsthalle.

Gekommen war ca. 25 Museumsmitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ich im ersten Teil in einer knappen halben Stunde die Grundlagen der Wikipedia darstellte. Einige wenige hatten bereits erste Gehversuche in der Wikipedia hinter sich, die meisten möchten gerne in der Zukunft selber die Wikipedia mitgestalten, in der Regel natürlich an „ihren“ Museumsartikeln :-) Wie meinen Folien entnommen werden kann, habe ich auf den Hinweis auf  [[WP:IK|Interessenkonflikte]] und die Paid-Editing-Regeln nicht ausgeklammert.

Danach berichtete Laura Held, Leiterin der Bundeskunsthallen-Bibliothek, von der Outer Space-Schreibwerkstatt mit vorgelagertem Urheberrechts-Vortrag und nachfolgender Fotoexursion (dazu wird es später einen separaten Blogbeitrag geben) in sehr offener, kritischer, dennoch im Ergebnis positiver Weise.

PDF des Vortrags

Schwerpunkt meines zweiten Vortragsteils war die Fragestellung, wie Museen selber in der Wikipedia mitmachen können. Die Punkte können meinen Folien entnommen werden, hier möchte ich gezielt auf zwei Sachverhalte eingehen:

1. Es wurde öfters der Standpunkt vertreten: „Wer, wenn nicht ich selber aus dem Museum hat die Fachkenntnisse?“ oder anders formuliert: „Wieso können Fremde einen Artikel über unser Museum schreiben?“ Hinter diesen Fragestellungen habe ich keinerlei Arroganz oder Besserwisserei vernommen, sondern bloß ehrliche Verwunderung. Dahinter steckte dann auch die Frage nach der Motivation der Wikipedianer.  Mehrfach wurde deutlich, dass Informationen gar nicht in einen Artikel einfließen dürfen, weil diese bisher „nur“ in den Köpfen der Mitarbeiter vorhanden sind, jedoch nie publiziert wurden. Gar nicht geplant, wurde die Wikipedia-Richtlinie (keine) [[WP:Theoriefindung]] Teil des Vortrages

2. Ein zweiter Punkt, den ich eigentlich nur ganz kurz anschneiden wollte, waren die Urheberrechte. „Wikipedia steht unter der CC BY-SA 3.0. Die Bedeutung von BY-SA ist … “. Punkt. Ende. Aus.

Denkste …

Urheberrechte ist ein Rucksack (danke an Frau Held für das Bild!), den jeder Museumsmitarbeiter ständig mit sich rumschleppt. Vor allem als Ausstellungs- und Katalogmacher, dann aber auch in Gesprächen mit Wikipedianern, ob dieses oder jenes nun fotografiert werden dürfe. Als ich mich dann bis zum Pariser Eiffelturm bei nächtlicher Beleuchtung und fehlender Panoramafreiheit in Frankreich vergaloppiert hatte, bremste mich Herr Martini vom LVR zu Recht aus und wir kamen darauf zu sprechen, wie gute Wikipedia-Artikel über Museen aussehen können. (Schmöckertipp: Exzellente Wikipedia-Artikel im PortalKunst und Kultur)

Alles in allem sehr diskussionsreiche drei Stunden, so wie ich es mag. Monologe sind nicht meins :-)

Im Anschluss an die Veranstaltung gab es dann noch 3 Express-Führungen:

1. In 20 Minuten durch die Bibliothek der Bundeskunsthalle. Diese ist öffentlich, sogar Ausleihen kann jedermann daraus!

2. In 25 Minuten mit der Kuratorin durch Der Göttliche. Hommage an Michelangelo. Sehenswert!

3. In weiteren 25 Minuten mit der Kuratorin durch Petrit Halilaj: She, fully turning around, became terrestrial. G E N I A L, bringt einen zum Nachdenken. Unbedingt ansehen!

30. März, Nachtrag: Veranstaltung auf Webseite des LVR inkl. Folien von Laura Held, Bundeskunsthalle.

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