#GLAM – wo stehen wir?

Seit mindestens 2007 Jahren schon bin ich als Wikipedianer im Umfeld der GLAMs (Galleries, Libraries, Archives and Museums) in NRW und speziell in Köln aktiv.

Angefangen mit der Bilderspende vom Bundesarchiv. In den Folgejahren dann Vorträge über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen GLAMs und Wikipedia (inkl. Wikimedia Commons, Wikisource, Wikidata) oder der richtigen Anwendung von Creative Commons-Lizenzen beim Landschaftsverband Rheinland (LVR), Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Bundeskunsthalle Bonn, Stadt Köln, Deutscher Museumsbund u.v.m. Die Resonanz war eigentlich immer positiv.

Aber manchmal frag(t)e ich mich: Wozu das ganze? OK, man kennt mich, weiß meine ehrenamtliche Tätigkeit einzuordnen; ich durfte an Orten fotografieren, wo das Fotografieren (noch) verboten ist und im Ergebnis sind, so ich hoffe ich, nicht ganz schlechte Fotos für Wikimedia Commons zustande gekommen.

Doch so richtig greifbare Ergebnisse in meinem Umfeld sind leider auch heute noch rar.

Aber Ende November 2015 ging mir ein Licht auf: Einige Wikipedianer waren in der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) in Frankfurt zu einem Workshop zusammengekommen. Es ging darum, Bilder- und Datenfreigaben aus dem Coding da Vinci-Hackathon für die Wikimedia-Projekte aufzubereiten. So weit, so gut.

Nun das Licht: Wir waren in die DNB eingeladen worden, weil seit vielen Jahren an vielen Orten von vielen Menschen Kontakte aufgebaut wurden und gepflegt werden (und es ist eine Premiere, dass in der DNB an einem Sonntag gearbeitet werden konnte – eine große Wertschätzung für die Wikipedia!).

Es ist das Ergebnis von kontinuierlicher Arbeit mit Konferenzen wie „Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ und Hackathons wie „Coding da Vinci“ von Wikimedia Deutschland als veranstaltender Partner.

Durch die vielfältigen Kontakte von Barbara Fischer, Kuratorin für Kulturpartnerschaften von Wikimedia Deutschland, und ihrer Kollegin Lilli Iliev wären wir heute nicht da, wo wir stehen:

In offenen Türen!

Nun heißt es: Durchgehen und die möglich werdenden Kooperationen mit Leben füllen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen in der Wikipedia (und Schwesterprojekte) und bei Wikimedia Deutschland: Nutzen wir die Chancen und arbeiten gemeinsam für einen besseren Zugang für Jedermann zu unserem kulturellen Erbe.

Schnitt. Eigentlich sollte hier Schluss sein, aber …

Der obige Text liegt nun schon einige Tage zum Reifen auf meiner Festplatte. Gestern wurde ich von Mathias Schindler, Mitarbeiter der EP-Abgeordneten Julia Reda, auf einen Antrag der CDU-Fraktion im Landtag von NRW vom 8.12.2015 aufmerksam gemacht:

„Den Reichtum unserer Museen in Nordrhein-Westfalen durch Digitalisierung besser sichtbar machen”.

So weit, so positiv. Das Besondere daran: Der Antrag nimmt ganz konkret Bezug auf die Wikipedia und die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit:

… Auch für besonders markante Museen in Nordrhein-Westfalen wäre eine Kooperation mit Wikipedia sinnvoll und ein wichtiger Baustein für eine zeitgemäße „Digital-Outreach-Strategie.

Yeah!

Ob und welchen Anteil ich mit meinen oben beschrieben Vorträgen an dem Antrag habe? Ich weiß es nicht. Vielleicht wirkte der stete Tropfen? Ich würde mich sehr freuen, wenn der Antrag der CDU auch von den anderen demokratischen Parteien angenommen wird und nicht im Parteien-Kleinkrieg (à la „Wenn die CDU dafür ist, müssen wir dagegen sein“; dieses Blockdenken kann ich nicht mehr ertragen, liebe Politiker!) zerrieben wird und es zu einer konkreten Zusammenarbeit mit den Wikimedia-Projekten käme.

Raimond.

PS: Hier und heute auch mein persönlicher Dank an Barbara und Lilli für die tolle Zusammenarbeit und die Netzwerkarbeit, die ehrenamtlich tätige Wikipedianer nur beschränkt hätten leisten können.

3 Kommentare

  1. Ob und welchen Anteil ich mit meinen oben beschrieben Vorträgen an dem Antrag habe?

    Ob? Einen großen!

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  2. Du bist ein Stein wie wir anderen auch in der steinigen Wüste des Wissens – aber immerhin in der Größe eines Findlings.

    Antworten

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