OER in Berlin, OER in Köln

Es wird Zeit, dass ich einige Themen wegblogge, denn neue Ereignisse stehen schon im Terminkalender.

Fangen wir mit dem Thema OER (Open Educational Resources = Freie Lehrmaterialien) an. Im September war ich in Berlin auf der OER-Konferenz, veranstaltet von Wikimedia Deutschland. Die Veranstaltung, eine Mischung aus kuratierter Konferenz und Barcamp, darf ich guten Gewissens als hochkarätig besetzt beschreiben. Das Thema OER wurde aus vielen Blickwinkeln betrachtet.

Mein eigenes Interesse an OER ist weniger das Lehrbuchschreiben (ich bin kein Didakt), sondern mehr die (korrekte!)  Nutzung von Medien, die unter einer Creative Commons-Lizenz stehen, konkret der Fotos aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons. Dazu hatte ich einen Vortrag eingereicht, der für den Barcamp-Teil empfohlen wurde. Meine Session war mit ca. 10 Personen so mittel besucht, aber dafür kamen sehr konkrete Fragen zur Nutzung auf, auch zur Verteidigung der Lizenz gegen Lizenzverletzer. Das PDF meines Vortrages liegt natürlich auch auf Wikimedia Commons: Wikimedia Commons und Freie Lizenzen. Notizen eines Teilnehmers sind im Etherpad verfügbar.

Daneben habe ich die Veranstaltung als Fotograf begleitet. Meine Ausbeute findet ihr hier.

Genau eine Woche später fand ein OERCamp in Köln statt. Dieses wurde von der Stadt Köln veranstaltet und dementsprechend vom Stadtdirektor Guido Kahlen eröffnet. Er betonte sein großes Interesse an freien Lehrmaterialien für eine bessere Ausbildung der Kölner Schülerinnen und Schüler. Ca. 100 Teilnehmer kamen im Laufes des Tages, überwiegend Lehrer aus Köln und der Region. Im Unterschied zu der Berliner OER-Konferenz war hier der Praktikeranteil deutlich höher.

Ich möchte euch hier gar nicht mit Details langweilen, aber ein Problem wurde auf beiden Veranstaltungen sehr deutlich: Lehrer sind sehr unsicher, ob und was sie überhaupt unter freier Lizenz veröffentlichen dürfen. Es ist wohl so, dass die Nutzungsrechte der für den schulischen Bereich erstellten Materials eigentlich an den Dienstherrn übergeht. Aber kein Lehrer wusste so ganz genau, wo das festgelegt ist. Von den Feinheiten zwischen verbeamteten und angestellten Lehrern mal ganz abgesehen. Eine anwesende Schuldirektorin konnte hier auch nicht weiterhelfen. Und wer den Lehrern die Erlaubnis erteilen könne, ihre eigenen Materialien unter freier Lizenz zu veröffentlichen. Schulamt, Kultusministerium? Ich fürchte, das Problem muss mal grundsätzlich geklärt werden, damit OER durch Lehrer nicht im rechtsunsicheren Raum erstellt werden.

Diese Woche werde ich auch an der Cologne Commons Conference teilnehmen. Wie in einer Stunde, die mir zur Verfügung steht, all die vielen Fragen beantwortet werden können: Keine Ahnung, aber ich werde hier berichten :-)

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